Heizen
Der größte Energieverbraucher in einer Wohnung ist die Heizung. In Zeiten steigender Preise für Öl, Gas, Kohle und Holz sind die Heizkosten in den meisten Fällen die Nebenkosten, die bei einer Eigentumswohnung am meisten ins Gewicht fallen. Durch eine bedachte und bewusste Nutzung und Einstellung der Heizung lassen sich allerdings die Kosten optimieren.
Welche Möglichkeiten bestehen in dieser Hinsicht?
Gar nicht Heizen
So einleuchtend diese Option auf den ersten Blick klingen mag, so sehr sollte allerdings davon abgeraten werden. Es stimmt schon, wo nicht geheizt wird, fallen auch keine Kosten an. Allerdings stehen dieser Idee einige grundlegende Probleme gegenüber. Als Besitzer einer Eigentumswohnung ist man im Gegensatz zum Eigenheim vornehmlich nur eine Partei unter vielen. Die Menge an Energie, da man selbst durch das Abschalten der Heizung einspart, müssen daher die Nachbarn draufzahlen. Das sorgt dann zwar immerhin dafür, dass auch die eigene Wohnung nicht komplett auskühlt, aber sozial ist es nicht. Wenn alle Parteien im Haus auf diese großartige Idee kommen, wird es außerdem schnell frostig. Zudem kann durch die fehlende Wärme in der Wohnung Feuchtigkeit schlechter verdunsten, es kommt zu Schimmelbildung. Daher sollte die Heizung, wenn auch in Maßen, immer in Benutzung bleiben.
Die Heizung sinnvoll einstellen
Dies ist die bessere Alternative. Viele Leute machen im Umgang mit der Heizung fundamentale Fehler, welche sich in Mehrkosten beim Heizen niederschlagen. Oftmals kühlen Räume komplett aus, während die Bewohner nicht zu Hause sind. Dies wird dann durch übermäßiges Aufdrehen kompensiert, meist in dem Irrglauben, dass dadurch die Räume schnelle auf Wohlfühltemperatur kommen. Hierdurch geht der Energieverbrauch unnötig in die Höhe.
Tatsächlich bringt es aber nichts, das Thermostat auf Maximum zu stellen. Jede Zahl auf dem Thermostat steht für eine Raumtemperatur. Diese Einstellungen sind wie folgt: 1 entspricht 12 °C, 2 entspricht 16 °C, 3 entspricht 20 °C, 4 entspricht 24 °C und 5 entspricht 28 °C. Wird nun das Thermostat auf die Nummer 3 gestellt, heizt die Heizung automatisch bis zu einer Raumtemperatur von 20 °C und hält dann dieses Niveau. Auf der Stufe 5 wird diese Temperatur genauso schnell erreicht, nur dass die Heizung anschließend noch weiter heizt bis sie auf 28 °C kommt. Das Problem hierbei: Diese hohe Raumtemperatur wird von den meisten Leuten schon wieder als zu hoch empfunden, woraufhin dann meist die Fenster aufgerissen werden, oder sie kann bei besonders kalten Außentemperaturen gar nicht erreicht werden, weshalb die Heizung unendlich lange auf Maximum weiter heizt.
Kurz und gründlich Lüften
Es ist keine gute Idee, Heizkosten dadurch zu sparen, dass an kalten Tagen nicht gelüftet wird. Hierdurch kann Schimmel gefördert werden. Außerdem wird die Luftqualität dadurch nicht besser, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Erkältungskrankheiten können die Folge sein, da die Raumluft zunehmend trocken und sauerstoffarm wird. Besser ist es, mehrmals am Tag nur kurz mit einem Durchzug zu lüften. Bei Minusgraden genügen hier schon ein bis zwei Minuten. Das längere Lüften mit angekippten Fenstern sollte dagegen vermieden werden. Hierdurch kühlen die Räume völlig aus und der Energiebedarf zum Aufheizen steigt enorm. Bei kurzem Durchzug wird dagegen nur die verbrauchte Luft ausgetauscht, während Wände, Böden und Möbel ihre Temperatur halten.
Heizkörper freihalten
Ein Heizkörper kann nur dann einen Raum effizient heizen, wenn die Luftzirkulation nicht behindert wird. Daher sollten keine Möbel vor die Heizkörper gestellt werden und diese nicht mit schweren Gardinen verdeckt sein. Auch Wäsche, die zum Trocknen über die Heizung gehängt wird, beeinträchtigt den Wirkungsgrad erheblich. Daher sollte dies nur in Ausnahmefällen geschehen und niemals so, dass der gesamte Heizkörper mit Wäschestücken voll gehangen wird. Mindestens 50 % sollten frei bleiben.
Heizkörper warten
Eine Heizung muss regelmäßig gewartet werden, damit sie effizient ihren Dienst verrichten kann. Heizkörper sollten daher mindestens einmal in der Saison entlüftet werden. Eine Heizungsanlage, egal ob Gas oder Öl, sollte außerdem regelmäßig von einem Techniker überprüft und eingestellt werden. Wenig Sorgen haben dagegen die Nutzer von Fernwärme. Diese brauchen nur auf ihre eigenen Heizkörper zu achten.
Zugluft vermeiden
Besonders bei Altbauwohnungen sind zugige Fenster und Türen ein Problem. Dadurch strömt ständig kalte Luft durch die Tür- und Fensterschlitze. Wärme geht verloren. Die Heizung muss mehr Arbeit leisten und die Heizkosten steigen. Vor allem die Bewohner von älteren Wohnungen mit stilechten Fenstern und Türen sollten daher prüfen, ob auch bei ihnen solche Fälle vorliegen. Zwar können Besitzer von Eigentumswohnung manchmal selbst entscheiden, ob sie modernere Fenster und Türen einbauen, in vielen Fällen sind sie aber an die Regularien zum äußeren Erscheinungsbild des Wohngebäudes gebunden. Eine Möglichkeit besteht aber darin, mit selbstklebenden Schaumstoffbändern Türen und Fenster zu isolieren oder ein Zugluftkissen vor den Tür- oder Fensterspalt zu legen.
Wohnung isolieren
Fassadenisolierung kommt bei den meisten Eigentumswohnungen nicht in Betracht, es sei denn, alle Parteien im Haus werden sich über die Maßnahme einig. Eine Isolierung von Wänden kann allerdings auch an den Innenwänden erfolgen. Der Nachteil ist lediglich, dass hierbei ein klein wenig Wohnfläche verloren geht. Allerdings sollten hierbei die jeweiligen Hausverordnungen konsultiert werden, da einschränkende Vorschriften zur Innendämmung bestehen können.
Strom
Die Stromkosten sind ebenfalls ein bedeutender Posten bei den Wohnnebenkosten, zumal die Strompreise in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Auch hier lassen sich bei bewusster Nutzung aber große Einsparungen erzielen.
Nicht benötigte Geräte vom Stromnetz trennen
Ein häufiger Faktor bei der Stromrechnung ist der stille Verbrauch von Geräten, die gar nicht in Benutzung sind. Daher sollte alle Geräte, die nur zeitweise benutzt werden, bei Nichtverwendung vom Netz getrennt werden. Dies kann einfach durch Herausziehen des Netzsteckers geschehen oder, wenn dies zu umständlich ist, durch eine schaltbare oder automatisch schaltende Steckerleiste. Typische Beispiele sind hier Fernseher, Receiver und DVD-/Blu-Ray-Player, Computer und Drucker, Kaffeemaschinen und ähnliche Küchengeräte. Diese verbrauchen auch bei Nichtverwendung im sogenannten Standby-Betrieb oft noch einige Watt an Energie.
Auf den Stromverbrauch der Geräte achten
Der Stromverbrauch von elektrischen Geräten unterscheidet sich oftmals erheblich. Hierbei können das Alter, der Hersteller und die Bauart einen Einfluss haben, ebenso wie die Leistungsdaten. Ein großer Fernseher, Kühlschrank usw. verbraucht mehr als ein kleineres Modell. Dies muss allerdings nicht zwingend so sein, da auch die Ausführung eine Rolle spielt. Alte Geräte verbrauchen oftmals zudem deutlich mehr als neue. Gewissheit, wie viel ein Gerät wirklich verbraucht, kann allerdings nur das Datenblatt oder noch besser die Messung mit einem Messgerät bringen. Vor allem bei Geräten, die dauernd oder zumindest oft laufen, kann es sinnvoll sein, eine stromsparende Variante anzuschaffen. Dies ist zum Beispiel bei Kühl- und Gefrierschränken sowie Fernsehgeräten der Fall.
Der Elektroherd
Einer der größten Stromverbraucher in jeder Wohnung ist der Herd. Gerade hier lässt sich durch die Wahl eines sparsamen Gerätes und die bewusste Nutzung aber viel Energie einsparen. Es ist nicht immer nötig, die höchste Stufe bei den Herdplatten zu wählen. Viele Gerichte kochen und braten auch auf niedriger Stufe. Dies hat auch den Vorteil, dass die Gefahr des Anbrennens verringert wird. Ebenso kann beim Zubereiten von Tiefkühlpizza und Pommes auf das Vorheizen meist verzichtet werden und die Restwärme zum Fertig backen genutzt werden, wenn der Herd schon ausgeschaltet ist.
Das Licht
Früher verbrauchten Glühbirnen Unmengen an Strom. Heutige LED-Lampen benötigen nur einen Bruchteil davon und sind sehr hell. Bei hochwertigen LEDs muss man sich heute auch keine Sorgen um die Lichtqualität mehr machen. Die Investition in gutes LED-Licht lohnt zudem, da die Lampen eine sehr lange Lebensdauer haben. Billige Fabrikate fallen dagegen durch einen zu hohen UV-Anteil oder eine Neigung zum Flackern auf. Daher ist es gut, vor dem Kauf einen Testbericht zu konsultieren.
Warmwasser
Die Bereitung von Warmwasser verbraucht ebenfalls viel Energie. Wer auf das heiße Duschen und Baden dennoch nicht verzichten will, kann den Warmwasserverbrauch mit ein paar Tipps reduzieren.
Hände mit kaltem Wasser waschen
Dies spart nicht nur Energie, es ist auch gut für die Hände, denn heißes Wasser trocknet die Haut aus. Nur bei hartnäckigen Verschmutzungen ist warmes Wasser zum Händewaschen nötig.
Duschkopf mit Sparfunktion
Der Einbau dieser Duschköpfe spart Wasser und somit auch Warmwasser. Sind zeichnen sich durch einen im Vergleich zu herkömmlichen Duschköpfen feiner zerstäubten Wasserstrahl aus.
Geschirr kalt klar spülen
Fett- und Essensreste lösen sich beim Geschirr abwaschen am besten mit warmem Wasser, zum Klar spülen genügt aber kaltes Wasser völlig.
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