Wohnung einrichten: Jeder Mensch ist unterschiedlich – das gilt nicht nur für den Fingerabdruck oder das Erbgut, sondern auch für den Einrichtungsgeschmack. Während die einen es gerne luxuriös-mondän haben, missfällt das den Anhängern des eher spartanischen Stils. Ebenso werden Bewohner mit klassischem Geschmack wenig Gefallen an einer modernen technischen Ausstattung finden, vice versa ist die zarte Chaiselongue aber auch nicht etwas für jeden Stil.
Über Geschmack lässt sich also schlichtweg nicht streiten. Durchaus bewertet werden kann aber, ob eine Wohnung mit ihrer Einrichtung ein stimmiges und harmonisches Gesamtbild erzeugt, denn das ist unabhängig von der konkret gewählten Stilrichtung möglich. Um hierbei einen positiven Eindruck zu hinterlassen, sollten einige wichtige Grundregeln beachtet werden. Besonders wenn Stile gemixt oder gebrochen werden sollten, kommt es sonst schnell zu Unstimmigkeiten.
Einheitlichkeit ist Trumpf
Ein Raum wird mit größter Gründlichkeit sauber und aufgeräumt gehalten, aber aus irgendeinem Grund wirkt er auf Außenstehende oder vielleicht sogar Sie selbst unharmonisch und unruhig? Dann kann es vielleicht an einem unharmonischen Mix der Einrichtung liegen. Das kann ein zu großes Farbspektrum sein, aber auch zu viele verschiedene verwendete Materialien oder ein Sammelsurium aus verschiedenen Möbelstilen können die Ursache für dieses subjektive Empfinden sein. Besonders wenn sich im Raum dann doch ein mal etwas schmutzige Wäsche oder ein Stapel Bücher ansammelt, kann das in der Kombination schnell unordentlich wirken.
Ist es fest eingeplant, dass bewusst mehrere verschiedene Stile oder Materialien in einem Zimmer kombiniert werden sollen, so sollte man immerhin mit der Wandfarbe versuchen, etwas Ruhe in das Arrangement zu bringen: Sanfte, schlichte Töne bieten hier sich an. Dann wirkt die Einrichtung gleich automatisch viel ruhiger und es ist eher verzeihbar, Dekoartikel und Möbel unterschiedlicher Machart miteinander zu mixen.
Spotlight auf die Beleuchtung
Die Beleuchtung eines Raums ist nicht einfach nur Mittel zum Zweck – und das muss in die individuelle Einrichtung einfließen. Während eine einzige, sehr helle Deckenlampe sicherlich ihren Dienst erfüllt und Arbeiten im Raum möglich macht, sollte man der Harmonie wegen doch lieber auf mehrere Lampen setzen, die im ganzen Zimmer verteilt platziert werden.
Eine wirklich gemütliche, heimelige Atmosphäre entsteht nämlich nur dann. Bei der konkreten Ausgestaltung kann man kreativ werden, Möglichkeiten gibt es schließlich viele: Das Hauptlicht kann durch mehrere direkte Lichtquellen wie mit Steh- oder Wandlampen sichergestellt werden. Ergänzt werden kann es durch Beleuchtung an und auf Möbelstücken. Insgesamt wird so ein atmosphärisches Ambiente produziert, als es nur mit einer schnöden Deckenlampe möglich wäre, die alle Teile des Raums gleichmäßig ausleuchtet.
Investitionen (von Zeit und Geld) lohnen sich
Jeder kennt es: Besonders direkt nach dem Einzug in eine Wohnung werden viele Aufgaben verdrängt und erstmal provisorisch erledigt, schließlich gibt es gerade Wichtigeres zu tun und das kann man ja auch später noch ordentlich erledigen. Würde es nach diesem Muster auch tatsächlich funktionieren, wäre alles wunderbar – und doch finden sich in vielen Wohnungen auch nach Jahren noch unschöne Übergangslösungen wie halbherzig aufgebaute Möbelstücke. Das schafft natürlich alles andere als eine angenehme Wohnatmosphäre.
Das ist sehr schade, schließlich ist die eigene Wohnung einer der Orte, an dem wir die meiste Zeit unseres Lebens verbringen. Sie sollte ein Ort der Entspannung, Ruhe und Harmonie sein, an den wir nach einem harten Arbeitstag zurückkehren, uns erholen und unsere Energiespeicher wieder auftanken können. In einer Wohnung, die dabei immer nach Baustelle oder Umzug aussieht, ist das natürlich nur bedingt möglich. Deshalb lohnt es sich, einmal ordentlich in seine Einrichtung zu investieren – auch wenn das zunächst anstrengend erscheinen mag, weil eben nicht nur Geld, sondern auch Zeit aufgewendet werden muss. Diese Mühen sind es aber allemal wert, wenn das Ergebnis am Ende vollkommen zufriedenstellt.
Kreative Raumaufteilung hilft gegen Langeweile
Symmetrie und Einheitlichkeit sind schön und gut, doch zu regelmäßig darf es in einem Raum eben auch nicht werden: Werden Winkel, Abstände und Höhen akribisch abgemessen, schafft man sich schnell ein Zimmer, das vor Monotonie nur so strotzt. Nur Mut, man kann ruhig auch einmal etwas wagen! Ungewöhnliche Kombinationen und neue Wege wirken, wenn sie richtig eingesetzt werden, durchaus erfrischend. Ein Spiel mit den eigenen Ideen und konventionellen Praktiken kann ein Zimmerdesign frisch beleben.
Besonders kreativ werden kann man etwa bei der Raumaufteilung. Große Möbelstücke wie Sofas und Regale, Vorhänge oder auch ausgesprochene Raumteiler eignen sich hervorragend, um in große Räume neue Struktur einzubringen. Sie fungieren als optischer Break und sorgen so für ein spannendes Gesamterlebnis. Nutzt man zur Abtrennung gar eine Bilderwand, schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Man erreicht eine Raumtrennung und bekommt im selben Zug die Möglichkeit, gut passende Bilder und Fotografien in Szene zu setzen. Praktikabel und ästhetisch, ohne Raum zu verschwenden!
Mut bei der Farbwahl
Vorbei sind die Zeiten, in denen in 99 Prozent aller Maler-Aufträge nur mit einer Palette an weißen Farbtönen gearbeitet wurde. Dieser Trend wurde noch durch gesetzliche Vorschriften des Wohnungsrechts verstärkt, die beim Auszug das Neustreichen in Weiß vorgaben. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten, die nicht nur Hauseigentümer, sondern auch Otto Normalverbraucher in der Mietwohnung nutzen können: Farbliche Akzente unterstützen den Gesamteindruck, den ein Raum vermittelt und können einen gewünschten Effekt verstärken.
Bei der Wahl der konkreten Farbe und Ausgestaltung hilft ein Malerbetrieb sicherlich gerne weiter – auch die Farbprofis sind früh, wenn das immergleiche Standardprogramm aus Schnee-Weiß oder Eierschale einmal nicht gewünscht wird, schließlich können sie so erst ihr großes Können entfalten. Die Möglichkeiten sind grenzenlos: Ein Raum muss nicht einheitlich in einer ganz bestimmten Farbe gestrichen werden. Es können auch vereinzelt Punkte durch einen Farbstreifen betont werden oder gar der ganze Raum farblich aufgetrennt werden.
Inspirationen: Motor der eigenen Fantasie
Ist man auch nach diesen Tipps noch etwas planlos und weiß noch nicht genau, wie man die eigene Wohnung einrichten möchte, so ist es wichtig, sich möglichst viel Inspiration zu holen. Das kann im Internet bei Einrichtungsblog, aber auch auf den Präsentationsseiten von großen Möbelherstellern geschehen. Auch im echten Leben gibt es reichlich Möglichkeiten, an Ideen zu kommen: Sei es durch den Besuch von Wohnungen von Bekannten oder auch durch die Besichtigung eines Musterhausparks, man findet an beinahe jeder Ecke Anregungen und Puzzlestückchen, die die eigene Traumeinrichtung ein kleines Stückchen näher bringen.
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